Sie mästen uns mit Schweinespeck und freuen sich, dass es uns so gut schmeckt.
Heute morgen warten Katalin und Feri mit einem ungarischen Frühstück auf uns. Das heißt für Karin eine mächtige Schnitte gebratener Speck, Spiegeleier, Käse und Paprikasalami, einen großen Teller Tomaten und Paprika und viel Weißbrot und selbstgemachte Marillenmarmelade. Die vegetarische Variante für Karl bedeutet statt des Fleischs Topfen und panierten, gebackenen Käse zu den selben Sachen, wie Karin sie bekommt. Die Kalorien sollten uns bis ins Delta befördern!! Türkischer Kaffee rundet das Ganze ab.
Und der ist auch nötig, denn diese Nacht haben wir nicht all zu viel geschlafen - es war wohl doch nicht die schlauste Idee, um 7 Uhr Abend türkischen Kaffee zu trinken. Dann jagte eine Gewitterfront die nächste, und es schüttete die ganze Nacht wie aus Schaffeln. Um 4 Uhr Früh krähte ein Nachbarhahn. Unserer ist scheinbar Touristenwünsche gewöhnt und hält noch ein wenig den Schnabel. Dafür meldet sich ein Gänsejunges…
So wird es niemanden wundern, dass wir faul am Frühstückstisch lungern, zumal es noch immer schüttet. Wir unterhalten uns mit Katalin und Feri, indem wir uns gegenseitig Familienfotos zeigen. Ihre Tochter ist im Folklorekostüm zu sehen. Wenn wir alles richtig verstanden haben, hat Katalins Mutter es selbst gemacht und bestickt, ein Jahr hat es gedauert. Und so wird Karin in ein ungarisches Mädel verwandelt: 7 Unterröcke, steif gestärkt, eine Bluse, ein Mieder, ein bunter Rock, eine Schürze, bunte Bänder um die Ärmel und Schmuck vervollständigen das Kostüm. Halt, als Zeichen, dass Karin eine verheiratete Frau ist, kommt sie noch unter die Haube! 10 kg wiegt das Ganze, die Hälfte entfällt auf die viele Stärke, damit die Unterröcke steif davonstehen!
Als wir endlich aufbruchsbereit sind, hat es zu regnen aufgehört. Wir fahren heute durchs ländliche Serbien. Auf den ersten 40 km finden wir weder Geschäft, noch Lokal, noch Bankomat. Wohl dem, der da noch Vorräte hat.
Knapp vor dem Mittagessen zwingt uns ein Zwangsumweg zu einer Pause, denn unbeschildert und unbeleuchtet geht es plötzlich 1,5 m in die Tiefe. Der entsprechende Umweg verwandelt uns in Erdferkel. Schuhe, Rad, alles versinkt im Dreck!
Am Nachmittag fahren wir wieder viel am Damm. Wieder müssen wir mehrmals unseren Weg mit Schafen teilen. Viele, viele Bienenstöcke gibt es hier, die die Imker am Rand zwischen Damm und Wald aufstellen.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Donau liegt Vukovar mit dem zerstörten Wasserturm als Mahnmal an den Krieg. Wir fahren ja immer an der kroatisch/serbischen Grenze entlang, die Donau trennt die beiden Staaten.
Erst am Abend gelingt es uns, in Backa Palanka nach 95 km einen Bankomat zu finden. Jetzt haben wir Dinar und können wieder völlern.
Karin will heute ein serbisches Essen, bei Pleskavica mit Käse und Sopska salad wird sie froh. Karl begnügt sich mit dem Salat. Es ist der typische serbische Salat und besteht aus Tomaten, Gurken und Zwiebeln, darüber wird eine dicke Schicht Käse gerieben. Zusammen mit viel Weißbrot ergibt das ein gutes, erfrischendes Essen. Die Pommes teilen wir uns. Karl probiert das hiesige Bier, Karin den Rotwein, und für alles zusammen zahlen wir dann nicht mal 9 Euro.
Essen und Trinken ist hier sehr günstig. Die Halbe Bier kostet 90 Cent, der Wein kommt in 0,2 l Gläsern und kostet auch 90 Cent, ein Kaffee kommt auf 30 Cent. Ein gutes Zimmer mit Klimaanlage und Frühstück kostet ungefähr 15 Euro pro Person, Privatzimmer entsprechend weniger.
Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...
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