Unser Großer ist da

Gestern Abend ist der Weihnachtsmann zu uns gekommen. Und er hatte schwer zu schleppen, denn Rentiere waren gerade ausgebucht. Aus seinem großen Sack schüttelt er Wanderschuhe, warme Klamotten und zwei Trekking-Rucksäcke. Alles, was auf unserem Wunschzettel stand. Super! Doch der freche Kerl will etwas dafür: Ein Fahrrad würde er gerne dafür mitnehmen...

Es ist unser Sohnemann Karl, der uns besuchen kommt. Wir haben uns zwei Monate nicht gesehen, und es gibt viel zu erzählen. Bei einem Festmahl bringen wir uns auf den neuesten Stand. Und heute gehts zum Sightseeing.

Heute gehen  wir in den Untergrund. Unweit der Hagia Sophia befindet sich die Zisterne. Dieser unterirdische Wasserspeicher stammt aus dem 6. Jahrhundert. Zahlreiche 9 m hohe Säulen stützen die unterirdischen Gewölbe. Auf zweien davon sind Medusenköpfe zu sehen. Das Ganze wird indirekt beleuchtet und man geht auf Holzstegen über dem Wasserbecken.

Die Zisterne diente als Szenario für James Bond und Dan Brown. Na, wenn hier ein Film gedreht wurde, setzen auch wir uns kurz über das Fotografierverbot hinweg. Ein strenger Wächter eilt herbei, sieht sich einer Übermacht fotografierender Touristen gegenüber, überlegt kurz, macht kehrt und ward nie wieder gesehen. 

Dann müssen wir auch von unserem Sohnemann ein Beweisfoto vor der Sultanahmet-Moschee machen. Er ist der einzige, der unser Rätsel erraten hat, das wir in Tulcea gestellt haben (lest nach) und uns deshalb besuchen darf!

Pflichttermine sind auch der Große und der Gewürzbasar, das Gassengewimmel rundherum, wo man 113 Menschen pro m² zählt und die Angler bei der Galata-Brücke. Hier werden ja die selben Waren immer in einem Grätzel verkauft. Es gibt sogar ein Bleistift- und Kugelschreibergrätzel!

Jedesmal, wenn wir hier sind, entdecken wir ein neues Viertel. Witzig sind auch die schwarz verhüllten Araberinnen, die durch ihren schmalen Augenspalt im Wäscheviertel die Spitzenunterwäsche prüfen.

Schuhputzer haben wir mit unseren Sandalen noch keinen gebraucht...

Ermattet sinken wir anschließend in einem kleinen Teehaus nieder. Die Teepausen hier könnten wir uns echt angewöhnen. Stundenlang kann man bei so einem kleinen Teeglas sitzen, die anderen vorbeischlendern sehen - und einfach "sein". Echt entschleunigt!!! Nur dass Karin in den traditionellen Teehäusern immer die einzige Frau ist...

Morgen wollen wir mit dem Bus nach Asien fahren, damit wir auch einmal über die große Bosporusbrücke fahren...

Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...