Um halb 9 Uhr morgens geht es wieder los. Wir fahren im Minibus durch Kaffee- und Bananenplantagen zum Machame-Gate auf 1840 Metern Höhe. Unterwegs kommen wir immer wieder am „Fleischer Ihres Vertrauens“ vorbei. Das tote Tier hängt zur gefälligen Beschau auf einem Haken vor der Tür (gerne in der prallen Sonne). Das Stück der Wahl wird mit einem großen Messer rausgesäbelt. Bis irgendwann nur mehr die Haut oder ein Stück Wirbelsäule dahängt. Schaut echt gschmackig aus! Karin beschließt auf der Stelle, in Afrika vegetarisch zu leben… Der Vorsatz hält exakt einen halben Tag...
Beim Gate müssen wir uns wieder einmal in ein Buch eintragen. Die Lasten werden gewogen. Jeder darf sich 12 kg tragen lassen, jeder Porter trägt insgesamt 20 kg. Nach kurzem Warten geht es diesmal schon am Vormittag los. Gleich zu Beginn treffen wir auf ein japanisches Filmteam. Sie sind sehr nett, nur leider sehen sie nie die Tiere. Wir sind ja nette Menschen, und so zeigen wir ihnen dann beim nächsten Mal die Affen und Turakos (große schwarze Vögel mit roten Schwingen). Überschwänglich begeistert, ist der Star echt süß. Und wir kommen auch immer wieder mit ins Bild. Jetzt könnt ihr die hiesis bald im japanischen Fernsehen bestaunen!
Dafür zeigen sie uns dann wieder ein Chamäleon. Das lässt sich auch auf die Hand nehmen (hat keine Wahl, wollte ich sagen).
Durch trockenen Regenwald geht es gleichmäßig voran zum ersten Camp, dem Machame-Camp auf 2835 m Höhe). Hier schlafen wir das erste Mal im Zelt. Es ist sehr komfortabel. Eine Apsis für das Gepäck, das Hauptzelt, in das auch der Tagesrucksack passt, und ein Vorbau, in dem ein Tisch und zwei Stühle stehen und wo uns M'Baracka fürstlich unsere Mahlzeiten serviert. Denn Martin kocht auch am Kili in drei Gängen! Und auch die Plastikblümchen hat M'Baracka mitgeschleppt! Haben wir noch über den Luxus gespottet, so tut es doch gut, den Rücken an eine Lehne anlehnen zu können.
Einen anderen Luxus haben wir uns verkniffen: Der „private bathroom“ ist bei den Amerikanern und Asiaten der letzte Schrei! Und so schleppt ein
eigener Porter ein Toilettenzelt auf den Berg, das neben dem Schlafzelt aufgebaut wird und das der "Kloboy"auch sauberhält. 100 Dollar extra kostet das, und wir lachen darüber. Bis wir das erste
Mal in der Nacht aufs Klo müssen und den Weg durchs Lager zum „Bathroom“, wie sie ihn hartnäckig nennen, im Stirnlampenlicht suchen müssen… Aber trotzdem, irgenwann wird der Luxus mal peinlich,
wir sind doch am Berg und nicht im Hotel...
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