Und jetzt genug gerastet. Raus ins wirkliche Leben... Wir machen unseren ersten Spaziergang durch unser Viertel.
Kommt mit vor das Tor. Das Tor ist immer versperrt, und wenn wir hereinwollen, müssen wir klopfen. Das Haus, in dem wir wohnen, ist sehr nett, es gibt einen Aufenthaltsraum mit Couches und Fernseher, einen Esstisch, an dem wir alle abends gemeinsam essen und ein Badezimmer, das wir uns mit Julia teilen. Julia nimmt an einem Whoofing-Projekt teil, war aber im Dorf nicht wirklich glücklich mit der Unterbringung und wohnt jetzt hier und hilft mit.
Die Straßen sind alle unasphaltiert, momentan sind es tiefe Staubstraßen, in der Regenzeit wohl Matsch. Die Häuser in der unmittelbaren Umgebung sehen alle ziemlich wohlhabend aus, mit Garten. Ein paar Straßen weiter ändert sich das Bild. Die Häuser werden kleiner, manchmal Hütten im bloßen Staub, aber eher selten. Es ist unheimlich viel los auf den Straßen, weil die meisten hier zu Fuß unterwegs sind, oder eben einen Weg haben.
Ein wenig entfernt ist die Schule des Viertels. Die Kinder hier tragen alle Schuluniformen und sind einfach süß. Wenn sie uns sehen, kommen auch die Kleinsten: "Hello, how are you?" mit einem breiten Lächeln. "Fine!", sagen wir und freuen uns. "Fine", strahlen sie. Manche bekommen dann ein wenig Angst vor der eigenen Courage und sausen kichernd davon...
Auch die Männer grüßen Karl oft. Jambo oder Hello! Manchmal sitzen sie zusammen und spielen Dame mit roten und gelben Flaschenstöpseln als Spielsteinen. Auch Karl laden sie ein, mitzuspielen.
Überall gibt es Mini-Shops: Für Haushaltszubehör, Gemüse, Lebensmittel. Dazwischen kleine Bars. Und den Fleischhauer, den ich schon beschrieben habe.
Frauen sitzen vor der Tür und nähen auf den uralten Singer-Nähmaschinen unserer Großmütter. Genau richtig hier, weil nicht viel kaputtgehen kann und sie leicht zu reparieren sind und keinen Strom brauchen.
Am Fußballplatz bolzen zwei Mannschaften gegeneinander. Wenige Zuschauer. Die sind alle bei einer Wahlveranstaltung beim Markt. Auch hier schlendern wir durch. Wieder begeistert uns die Kleidung der Frauen. Bunte Tücher, farbenprächtige Stoffe, meist lange Röcke. Manchmal wird ein Baby im Tuch getragen. Die Männer tragen westliche (schöne) Kleidung und sehen deutlich weniger prächtig aus.
Durch die Gassen fahren wenige Autos. Es verkehren Minibusse (die Fahrt damit beschreibe ich später), eine Art Tuk-Tuks und am teuersten Boda-Boda - Motorradtaxis, die bis zu zwei Passagiere mitnehmen.
Jeder schlurft in gemächlichen Tempo dahin. Wir haben darauf verzichtet, mit der Kamera am Bauch durch die Gassen zu gehen, denn wir werden hier so freundlich aufgenommen, und wir wollen den Leuten nicht das Gefühl geben, sie sind für uns Affen im Zoo.
Daher hier nur ein Foto von Karin mit Mama Neatless, die gerne fotografiert wird.
Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...
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Mama (Dienstag, 04 Oktober 2016 19:52)
Diese mama ist aber süß
Ein ganz liebes foto mit karin.
Hans und Karin (Donnerstag, 06 Oktober 2016 16:33)
Hallo ihr Lieben!
Sind stolz das ihr den Kili mit einer Leichtigkeit geschafft habt. Verfolgen sehr gespannt alle eure Beiträge. Weiterhin soviel Glück und Humor für eure -Reise!!
Alles Liebe die Prankis inkl Betty und Felix