Die Könige der Baganda - Kampala

Auch der zweite Tag in Kampala ist heftig! Heute widmen wir uns dem Sightseeing. Dazu entern wir ein Boda-Boda. Denn die Stadt ist groß. Boda-Fahren hier ist lustig, weil sich die Bodas fast so gekonnt durchs Gewutzle schlängeln, wie wir am Rad durch Istanbul. Ein Königreich für ein Fahrrad!

 

Wenn schon kein Fahrrad, dann wenigstens ein Königreich. Wenn sie schon einen König haben, dann wollen wir ihm Referenz erweisen. Zuerst besuchen wir die toten Könige. Die Königsgräber sind eine Hauptsehenswürdigkeit in Kampala. Der König der Baganda besitzt auch heute noch Land in Kampala.

 

Als wir mit dem Boda ankommen, kommen wir drauf, dass die Königsgräber wegen Renovierung geschlossen sind, weil sie vor 6 Jahren abgebrannt sind. Mist! Doch da die Ugander ein Händchen fürs Geschäft haben, schleusen sie uns durchs Hintertürchen rein und zeigen uns, was sie schon wieder aufgebaut haben. Ein Guide ist in Preis von 2,50 Euro inbegriffen.

 

Zuerst kommen wir in den Eingangsbereich. Um dem König Ehre zu erweisen, ist er so niedrig, dass man sein Haupt neigen muss. Auf einer Seite wohnt eine Palastwache. Früher wohnten der erste König, Mutesa I. hier, heute sind hier nur mehr die Könige begraben. 

 

 

Es gibt ein Trommelhaus, zu dem Karin aber der Eintritt verwehrt wird. Sie darf nur hineinschauen. Der Grund ist, dass der Trommler ein unverheirateter Mann sein musste. Und um ihn nicht in Versuchung zu führen, durfte keine Frau rein. So viel zum Thema Selbstbeherrschung!

 

 

Das Haupthaus ist wieder aufgebaut, das Dach aber abgedeckt. Im Hof stehen Hütten, darin wohnten die Frauen des Königs. Der erste hatte zahlreiche. An die 80. Und unzählige Kinder. Der jetzige ist bescheidener und hat nur 4.

 

Dann gehen wir in die Kirche. Gleich nebenan ist Hochzeit und wir hören dem schwungvollen Gesang zu.

 

Dann besuchen wir den Palast des lebendigen Königs. Der wohnt deutlich prächtiger als die Vorfahren. Dazu fahren wir wieder Boda, quer durch die ganze Stadt. Das ist spottbillig und macht Spaß. Auch beim Parlament kommen wir vorbei. An einem Denkmal traben wir dann auch noch vorbei und dann ist es Zeit, unsere ermatteten Körper zu laben. Essenszeit!

 

 

Auch heute muss Afrikanisches in uns hinein. Karin ist mit Leber und Reis glücklich. Es schmeckt jedesmal super! Karl lebt wieder fleischlos, und da man hier auch indisch essen kann, gibt es Dhal mit Nan. Das Brot wird frisch gebacken, und wir sind beide zufrieden.

 

Es gibt hier viele Inder, sie sind Händler. Aber auch Muslime gibt es sehr viele und zahlreiche Moscheen.

 

Wir sehen immer wieder Männer auf Spielbrettern Mensch-ärgere-dich-nicht spielen. Andere Männer stehen drumherum und wetten darauf.

 

Beim „Fleischhauer unseres Vertrauens“ gab es heute lebende Hühner im Angebot. Am Morgen saßen sie noch zusammengedrängt am Gehsteig, am Nachmittag kauern sie apathisch zusammengedrängt im Schatten unter den geparkten Autos. Sonntags scheint der Tag des Huhns zu sein, ständig sehen wir Männer die Hendln kopfüber an den Füßen haltend nach Hause tragen.

 

Am Abend kaufen wir uns wieder reife Mangos und dann sehen wir der Show der Verkäufer vom Balkon zu.

 

 


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