Und wieder steht eine lange Busfahrt bevor. Mit dem Bus fahren wir nach Kabale im Süden und dann mit dem Matatu zum Bunyonyi-See. Das ist schon ganz in der Nähe des Bwindi-Nationalparks, wo wir die Gorillas besuchen wollen.
Die Busfahrt ist eigentlich wie alle anderen. Nur, dass es diesmal zweieinhalb Stunden dauert, bis der Bus voll ist und abfährt. Da muss man ja schon wieder pieseln, bevor man überhaupt weg ist…
Wie immer laufen die Händler vor der Abfahrt durch den Bus. Karl meint noch: „Da bin ich aber gespannt, wie die zwei dicken Mamas aneinander vorbei kommen.“ Da hat er auch schon die eine dicke Mama fast am Schoß. Karin macht vor Lachen fast in die Hosen, als der riesige Hintern zwei cm vor Karls entsetzten Augen vor seiner Nase schaukelt. Soo super!
Die Fahrt verläuft ereignislos, falls Busfahrten in Afrika das überhaupt sein können. Vielleicht sind wir ja auch schon betriebsblind. Auch heute reisen wir wieder mit lebenden Hühnern, plärrenden Kleinkindern und diesmal auch noch dazu hoffnungslos überladen, da der Verbrecher von Kassier noch jede Menge Leute in den Gang stapelt. Beißender Schweißgeruch und einmal auch der Duft nach Erbrochenem macht sich breit. Gut, dass wir vorher geprüft haben, ob das Fenster auch wirklich aufgeht…
In Kabale kommen wir nach acht Stunden Fahrt an. Da der Fahrer diesmal mit Pieselstopps gnädig war, ist das OK. In Kabale raufen sich die Boda-Fahrer fast um uns. Das erleichtert uns die Preisverhandlungen ungemein. Die Rucksäcke klemmen die zwei Fahrer jeweils zwischen den Lenker, und dann machen wir uns auf die 8 km lange Fahrt zum See. Es ist eine Lehmstraße, und da es hier heute viel geregnet hat, ist sie sicher rutschig. Das hindert Karins Fahrer aber nicht daran, einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen zu wollen! Haarsträubend! Versuche, ihn einzubremsen, wirken jeweils nur kurz. Einen Berg steil hinauf und ausgekuppelt rasant wieder hinab, und schon sind wir da und werden am ersten Campingplatz abgeladen. Der erweist sich als gute Wahl, wir sind die einzigen Gäste, der Platz ist sehr schön in einem Garten direkt am See angelegt, mit eigenem Badesteg. Essen bestellt man, und schon zwei Stunden später ist es fertig.
Dann machen sie uns noch im Kamin ein schönes Feuer, und dann können wir einen gemülichen Abend vor der Feuerstelle genießen. Und wieder auftauen!! Denn Kabale ist die höchstgelegene Stadt Ugandas, und der Bunyouni-See liegt auf knapp 2000 m Höhe. Nach dem Regen und dem Fahrtwind des Bodas sind wir beide total ausgekühlt und freuen uns deshalb besonders über die Wärme des Feuers.
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