Salkantay-Trek - sechster Tag

Die Nacht in unserer "Nobelherberge" ist kurz. Gegen vier Uhr früh tapsen zahlreiche Schritte über die Treppe hinunter. Wo die wohl alle hin wollen?;) Mit einem wissenden Lächeln kuscheln wir uns noch mal ein. Nur nicht hudeln...

 

Doch schließlich treibt es auch uns aus den Federn. Der Rückmarsch nach Hidroelectrica steht an.  Von dort werden wir mit dem Bus nach Cusco zurückfahren. Dazwischen werden wir im Botanischen Garten von Mandor Halt machen.

 

Wir werfen einen letzten Blick auf Aguas Calientes und marschieren los. Ab heute sind wir wieder alleine unterwegs, alle anderen sind schon gestern mit Bus oder Bahn heimgefahren. Doch da hätten wir schon um 11:00 aus Machu Picchu wegmüssen, und dann hätten wir unser Rendezvous mit der Sonne verpasst. Und die Bahn am gleichen Tag zu nehmen, wäre viel teurer gewesen, als einen Tag länger zu bleiben. So haben wir die optimale Lösung gefunden.

 

 

Am Weg werfen wir einen letzten Blick auf Machu Picchu hoch oben am Berg. Wunderschön war's!

 

 

Auf schon bekanntem Weg geht es entlang der Zugschienen eine Stunde lang bis zum Botanischen Garten von Mandor.

 

 

Zwischen März und Mai ist Orchideenblüte - so ein Glück. Doch zuerst sind wir enttäuscht. Da blüht ja nichts! Fies! Doch man muss halt genauer hinschauen! Die Orchideenblätter verbergen so manche Blüte, und als wir das erst mal kapiert haben, werden aus einer Viertelstunde Weg zum Wasserfall von Mandor doch glatt 90 Minuten!

 

Alle Blumenbilder sind mit Klick zu vergrößern

 

 

Doch dann müssen wir uns losreißen. Der Bus wartet nicht. Da wissen wir noch nicht, dass wir es sind, die warten werden...

 

Auf dem Wege essen wir gleich ein Mittagsmenü. Wir haben sie hier in Peru lieben gelernt, Genaueres in einem späteren Blog-Artikel. Nach zwei Stunden kommen wir in Hidroelectrica an. Nun noch zehn Minuten zur Busstation, hat uns Alvaro eingeschärft. Aber nach zehn Minuten ist weder Bus noch Station in Sicht. Wir werden doch nicht zu dämlich sein, den Bus zu finden und ihn versäumen? Zu Hülf! Wir halten einen Bus an und fragen. Der will uns wieder dorthin zurückschicken, wo wir herkommen. Nach längerem Nachfragen stellt sich heraus, dass wir eine Brücke überqueren müssen, und das haben wir übersehen. Nun nehmen unsere Spanischkenntnisse zwar notgedrungen rasante Formen an, aber ohne Dolmetschung einer Peruanerin wären wir hier aufgeschmissen gewesen.

 

Erleichtert erreichen wir die Busstation - und der Bus hat 45 Minuten Verspätung! Ist ja kein Problem! Aber auf den 19-Personen-Bus warten gut 30 Leute! Irgendwann kommt das Gerücht auf, es werde nur mitgenommen, wer auf einer Liste des Chauffeurs steht... Nervosität macht sich breit, die Stimmung wird angespannt. 

 

Als der Bus endlich anschnauft, spurtet Mama Turtle als erste zum Bus. Halleluja, wir stehen auf der Liste. Andere werden weggeschickt, kommen aber wieder - der Chauffeur konnte ihre Namen nicht lesen. Wieder andere stellten sich beim falschen Bus an! Spannende fünf Minuten, aber schließlich sind alle, die bei dieser Busgesellschaft gebucht hatten, im Bus verstaut, und es geht los.

 

Der Bus ist sehr schön und neu, die sieben Stunden werden bald um sein. Die Fenster sind offen, und der Fahrer fährt so rasant durch den Fluss, dass das Wasser beim Fenster hereinspritzt und die Schlafenden weckt!

 

Denn das sind wir jetzt schon gewohnt. Flüsse ergießen sich von oben über die Straße, die Autos müssen durch. Immer wieder spannend.

 

Die Route ist wunderschön, in der Regenzeit ist sie immer wieder wegen Erdrutschen gesperrt. Viele, viele steile Berge, eine schmale Naturstraße hineingefräst, bei Gegenverkehr heißt es ausweichen. Der Bus hat eine große Geschwindigkeitsanzeige - die meiste Zeit fahren wir zwischen 15 und 30 km/h! Da können 115 km schon mal sieben Stunden werden. Erst nach ziemlich langer Zeit kommen wir wieder auf Asphalt, ein Ende der Kurven und Berge ist aber nicht in Sicht. Aber wir drehen einmal sogar zur Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h auf! Und da wir nur 15 Minuten Essenspause machen, sind wir schon sechs Stunden später in Cusco. Ein letztes Mal den Berg hinauf zu Nayta, duschen und dann, ja dann hören und sehen wir nichts mehr, bis uns der Frühstückshunger wieder aus dem Bett treibt.

 


Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...

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Kommentare: 3
  • #1

    Bruni (Samstag, 22 April 2017 20:21)

    Es ist nicht zu fassen, es geht immer noch schöner, noch besser!
    Tja, wenn Engerl reisen wird sich das Wetter weisen. Sooo prächtige
    Fotos aus Machu Picchu sieht man maximal bei einer Doku (da sperren die wahrscheinlich die Touristen raus). Danke, dass ihr die Stufen so ruckzuck bewältigt habt und dann noch der Botanische Garten � very nice!

  • #2

    Martina (Dienstag, 25 April 2017 19:56)

    Schöön dieser Dschungel und wir kaufen die Pflanzen zu horrenden Preisen hier.

  • #3

    Bernhard (Mittwoch, 26 April 2017 06:49)

    ...wow, ich könnte den ganzen Tag lang eure wunderschönen Fotos anschauen. Vielen Dank dass ihr sie mit uns teilt!