Wir haben ein Problem

So, jetzt ist's passiert. Wir haben ein Problem: Wir haben uns verliebt! Heftig und völlig unerwartet! In Peru, seine Menschen, die wunderschöne Landschaft und die gute Küche! Und wenn wir nicht jemanden hätten, der zuhause auf uns wartet, würden wir jetzt glatt noch ein, zwei Monate dranhängen...

 

So vieles gäbe es hier noch zu tun: Wandern in der Cordillera Blanca, wo jetzt die schönste Jahreszeit anbricht, Arequipa, der Titicaca-See u. v. m. Und dann wäre ja auch noch Chile und Kolumbien... Aber keine Sorge, der Rückflug von New York ist für den 24. Juni gebucht, ab 25. hat uns die Heimat wieder!

 

Nur mehr zwei Monate!!! Nach unserem kleinen Durchhänger in Laos hat die Reiselust ja bereits in Kambodscha wieder Fahrt aufgenommen. Und jetzt in Peru sind wir wieder voll begeistert dabei! 

 

Es ist aber auch so schön hier! Hatten wir erst gedacht, wir würden nur kurz nach Machu Picchu marschieren und dann wieder weg sein, sind wir jetzt schon drei Wochen da und haben das Land erst angekratzt. Dennoch werden wir nächste Woche nach Las Vegas fliegen, denn sonst wird uns die Zeit in den USA zu kurz. Ihr seht also, ein Jahr ist wirklich nicht viel!

 

Nach unserer Wanderung nach Machu Picchu sind wir noch einige Tage in Cusco geblieben. Eigentlich wollten wir ja brav arbeiten und die USA-Reise vorbereiten. Aber jeden Tag zieht es uns wieder auf die Straße.. Es gibt einfach soviel zu sehen... 

 

 

Erst neulich haben wir bemerkt, dass man bei guter Fernsicht von unserer Dachterrasse einen Blick auf schneebedeckte Berge hat. Da Cusco schon 3400 Meter hoch liegt, müssen die gut 5000 Meter hoch sein...

 

 

Und immer wieder zieht es uns auf die Plaza da Armas, den Hauptplatz. In der Sonne ist es richtig warm, und wir sitzen ewig auf einem Bankerl...

 

 

Aber das eigentlich Schöne am Leben in Cusco ist die Ursprünglichkeit, die wir hier erleben dürfen. Durch Glück sind wir in einem einfachen Wohnviertel gelandet, wo viele Quechua leben. Deshalb gibt es hier viele kleine Lokale, die Mittagsmenüs verkaufen. Die guten sind immer bummvoll. Da gehen wir hin.

 

Zuerst kommt immer eine gute Gemüsesuppe auf den Tisch. Große Teller, voll bis zum Rand mit gebundener Suppe mit Gemüse drin, manchmal Hühnerknocherl zum Abnagen und mit Quinoa oder Reis angereichert, manchmal mit Nudeln. Danach ist man oft schon satt. Die Hauptspeise kann man unter drei Gängen wählen, deshalb haben wir sehr bald die wichtigsten Speisen auf Spanisch gelernt. Denn mit Englisch geht da gar nichts! Die Hauptspeise ist eigentlich immer was mit Fleisch, meist Huhn oder Rindfleisch, manchmal Bohnen oder Linsen, dazu ein Berg Reis und Kartoffeln, manchmal noch Salat dazu. Ein Getränk gehört auch dazu: Chicha=Saft oder Mate. Meist kann Karin ihr Essen nicht aufessen, der Karli hat da weniger Probleme... Der Preis ist heiß: Zwischen 3,5 Soles und 5, das sind zwischen 1,1 und 1,70 Euro! Rund um uns sitzen ausschließlich Einheimische. Die Frauen oft in der traditionellen Quechua-Tracht mit den langen Zöpfen am Rücken und den Faltenröcken.

 

Auch Ceviche haben wir verkostet, eine Spezialität in Peru. Dabei wird roher Fisch mit Limonensaft und Zwiebel mariniert. Chili und Koriander kommen auch noch rein. Das Ganze wird mit Süßkartoffeln und Mais serviert und schmeckt einfach super. Während die Ceviche am Meer aus Seefisch zubereitet wird, nimmt man hier im Hochland vorwiegend trucha, Regenbogenforelle.

 

Das Alpaka, eine Lamaart, war gleichfalls köstlich. Es hat einen ganz eigenen Geschmack.

 

Gerne essen die Peruaner auch gegrilltes Rinderherz und Pansen, aber das kann sich sogar Karin verkneifen. Karls Versuche, vegetarisch zu essen, sind bald in sich zusammengefallen, wollte er sich doch nicht vorwiegend von Reis und Bratkartoffeln ernähren. 

 

Salchipapas sind Bratkartoffeln oder Pommes mit kleingeschnittenen Würsteln, ein beliebter Snack.

 

Besonders erfreulich auch die Mehlspeisen, die an jedem Eck verkauft werden. Torten gibt es schon stückweise geschnitten. Die peruanische Küche  gilt nicht umsonst als die beste in Südamerika.

 

Typisch ist die Polleria. Bis auf Salchipapas werden ausschließlich Hühnergerichte verkauft: Einmal waren wir auf ein Viertel Huhn und konnten die ganze Nacht nicht schlafen. Denn das Huhn muss unter seinen Ahnen einen Truthahn besessen haben, wenn nicht einen Dodo! Und war begraben unter einem Kilo Kartoffeln! Salat und Suppe war auch dabei. Unsere Bäuchlein runden sich zusehends...

 

Wir haben hier noch einmal alles erledigt, was sich billig erledigen lässt: Uhrenbatterien tauschen, Frisörgehen usw. Ach ja, Frisör: Das Vorgespräch findet in reinem Spanisch statt, die Damen werden sich einig, und das Ergebnis stellt zufrieden. Gekostet hat es fünf Soles! Vier mal Frisör auf vier Kontinenten! Und immer ein Erlebnis!

 

Eigentlich wollten wir den ganzen USA-trip vorbereiten, aber es ist zuviel dazwischengekommen. Einmal haben wir uns mit Fabian zum Abendessen getroffen, einmal waren wir mit ihm gemeinsam am Markt - wir haben uns gut verstanden.

 

Dennoch werden wir uns heute von Cusco losreißen. Wir fahren nach Paracas, um dort Seelöwen, Pinguine und vielleicht Delfine zu sehen. Diese Bootstour zu den Islas Ballestas liegt fast am Retourweg nach Lima und muss sich noch ausgehen. Und am 28. in der Früh fliegen wir nach Las Vegas. Vielleicht gewinnen wir dort ja ein Sonderbudget für die nächste Weltreise;)

 


Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...

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Kommentare: 2
  • #1

    Monika & Karl (Sonntag, 23 April 2017 19:48)

    Na ihr Lieben, das sind ja wieder einzigartige Bilder. Bitte nehmt doch ein Rezept mit wie man Alpakas zubereitet, vielleicht kann man das ja mal brauchen ;). Falls ihr dort nochmal hinfahrt wir wären sofort dabei, ich kann verstehen das ihr da auf die Reisevorbereitungen vergesst!!! GLG Monika & Karl

  • #2

    Josefine R. (Samstag, 29 April 2017 20:00)

    Na Peru hat euch ganz schön verzaubert und auch an eure Grenzen getrieben und ihr habt euch jeden Tag neu gedopt. Eure Erlebnisse sind einzigartig - eben für Glückspilze!Viel Glück weiterhin und vielversprechende Momente für Las Vegas! LG Peperl u. Richard