Nach einem guten Frühstück auf der Terrasse und dem Abschied von Harley, die so freundlich war, uns nicht zu fressen, machen wir uns auf die Socken. Das Tal des Todes ist unser erstes Ziel und wenn es uns nicht umbringt, dann geht es weiter in den Sequoia-National-Park.
Doch zuerst müssen wir aus Las Vegas raus auf den richtigen Highway finden. Dann kommt Western Feeling auf. Durch verschlafene Dörfer fahren wir, die typischen Postkästen stehen vor der Tür. Ein General Store, der Gemischtwarenladen, davor ein bärtiger Typ, die eine oder andere Harley (nicht der Hund! Aber der Fahrer ist immer ein Tourist), ein Post Office. Sonst ist nichts los. Das Klischee lebt.
Irgendwann passieren wir die Grenze von Nevada nach Kalifornien. Southern California, genauer gesagt. Bald stehen wir vor dem Eingang zum Death Valley. Und denken dankbar an Il presidente Seal. Wir waren gemeinsam am Salkantay Trek, und er hat uns seine America-The Beautiful-Jahreskarte für die Nationalparks in den USA geschenkt, die noch bis Dezember gültig ist. Diese Jahreskarte kann zwei Inhaber haben, und wir sind die zweiten. Das heißt, wir haben freien Eintritt in fast alle Nationalparks, außer in die mit Navajo-Selbstverwaltung. Danke Seal!!!
Im Death Valley steuern wir als erstes das Visitor Center an. Dort gibt es eine kostenlose Zeitung, in der alle Campingplätze verzeichnet sind. Im Death Valley gibt es vier, wo man gratis zelten darf, einen davon werden wir ansteuern.
Nach dem Organisatorischen geht es ans Genießen. Wir hatten uns immer vorgestellt, dass das Tal des Todes nur eine tote Einöde ist. Weit gefehlt! Der National-Park umfasst schneebedeckte Berge der Sierra Nevada, das erwartete Trockental, Canyons und sogar Sanddünen. Und jetzt im April blüht es sogar! Die Wildblumenblüte in weiß, rosa, gelb und blau ist wunderschön. Auch blühende Kakteen sehen wir, wenn auch die Kakteenblüte fast vorbei ist.
Amerikanische Camper lieben das Campen im großen Stil. Wir sehen sogar welche, die ein Auto hinten angehängt haben, um Ausflüge zu machen!
Vom Zabrieski Point hat man einen ersten Blick ins Death Valley. Es ist, vereinfacht gesagt, ein Tal, in dem es so heiß ist, dass alles vertrocknet ist, inklusive dem Fluss, den es hier mal gab. Zurück blieb eine Salzkruste. Dahinter erheben sich die schneebedeckten Berge der Sierra Alta mit dem Mt. Whithney mit über 4000 Metern.
Noch schöner ist der Blick von Dantes View aus.
Wir fahren durch den 20 Mule Team Canyon. Auf schmaler gewundener Straße geht es an herrlichen Felsformationen vorbei.
Im Golden Canyon kann es wie in jedem Canyon unerträglich heiß werden. Vernünftige Menschen meiden die Mittagshitze, die Hiesis kommen um halb vier Uhr nachmittags… Dafür lässt die Sonne die Felsen in schönstem Licht erstrahlen – golden eben. Eine Stunde wandern wir durch den Canyon und freuen uns, wieder unabhängig reisen zu können. Da können wir schauen, solange wir wollen!
Und dann sind wir am absoluten Tiefpunkt unserer Reise angekommen: Wir befinden uns auf 86 Metern unter dem Meeresspiegel. Und gleichzeitig am tiefsten Punkt der USA. In Badwater in der tiefsten Senke des Death Valleys kann man auf das Salz hinausgehen.
Hier gibt es sogar noch Wasser: Bad Water allerdings – salzig!
Und mancher gräbt verzweifelt: „Wasser, Wasser!!!“
Da können wir noch blöde Scherze machen. Als wir am nächsten Tag in den Sanddünen schwitzen, sieht die Sache schon anders aus…
Anschließend machen wir, was fußmarode Amerikaner am liebsten tun: Wir fahren einen Scenic Drive, da kann man an den schönsten Plätzen einfach mit dem Auto vorbeifahren. Am Artists Drive haben die Felsen die schönsten Farben: gelb, rot, rosa, sogar grün. Bei der Artists Palette sogar alle zusammen!
An den Mesquite Sanddünen vorbei fahren wir nach Emigrant, dem Zeltplatz. Die Dünen müssen bis morgen warten, denn es ist bald acht Uhr abends. Wir sehen jetzt schon unser Hauptproblem: Wir haben viel zu wenig Zeit!!! Wochen könnte man alleine in einem Park verbringen. Dieses Land ist einfach so groß. Und wunderschön!!!
Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...
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Martina (Sonntag, 14 Mai 2017 16:50)
Seid ihr wieder in Afrika? Nur das moderne Auto lässt darauf schließen, dass ihr nicht im Kreis geflogen seid!!