Von Sanddünen und Baumriesen

Von der toten Steinwüste des Death Valleys über die Mesquite-Danddünen bis hin zu den grünen Hügeln und Baumriesen des Sequoia-Nationalparks führt uns der heutige Tag.

 

 

Schon um halb acht Uhr morgens stehen wir vor den Dünen. Es sind noch fast keine Leute unterwegs und wir wollen uns die extreme Hitze ersparen. Denn wir wollen bergsteigen - bzw. dünensteigen. Die höchste Düne haben wir uns ausgesucht, doch am Weg dorthin müssen  wir über zahlreiche andere krabbeln.

 

Die Dünen sind teilweise ordentlich steil, hinauf geht es manchmal mit Händen und Füßen, hinunter leichter auf dem Hosenboden.

 

Für die kurze Wanderung glaubten wir kein Wasser mitzubrauchen. Unter unseren Vorfahren muss irgendwann ein Esel gewesen sein... Am Rückweg wird es ordentlich heiß, und als wir beim Auto ankommen, erinnern wir an das namibische Biltong - Trockenfleisch!

 

Dann verlassen wir den Death Valley-Nationalpark. Durch Hügelland voller Wildblumen führt unser Weg. Kakteen stehen in der kargen Landschaft, doch es ist sehr grün.

 

Über die Ausläufer der Sierra Nevada fahren wir zum Lake Isabella. Die hohen Berge der Sierra Alta sind noch tief verschneit und bilden einen tollen Kontrast zu den Kakteen weiter unten.

 

 

Portersville, nur ein Name auf der Landkarte. Zeit für einen Versorgungskauf für Abendessen und Frühstück, ein wenig Obst. Schon im Laden hat uns eine ältere Dame ein paarmal angesprochen, wir haben ein wenig von unseren Plänen für Amerika erzählt. An der Kasse ist sie plötzlich hinter uns und lässt es sich nicht nehmen: Sie möchte uns einladen, unseren Einkauf bezahlen, damit wir uns immer an Portersville erinnern. Sie lässt sich nicht davon abbringen. Danke schön! Vielleicht werden wir die Stadt Portersville vergessen, die nette Dame sicher nicht!

 

Der Highway in Richtung Norden bietet nicht viel Abwechslung: Riesige Zitrusplantagen, wer wird hier wohl die Arbeit machen, wenn Herr Trump keine Mexikaner mehr rein lässt?

 

Die Straße in den Sequoia-Nationalpark ist eng, steil, kurvig und - wunderschön. Die Landschaft ist grün, baumbestanden, manchmal sehen wir Kuhweiden, und es wirkt wie bei uns auf der Alm. 

 

 

Die Bäume im Sequoia-Nationalpark sind faszinierend. Riesige uralte Baumriesen - 1700 Jahre alt soll der sein, den sie General Grant nennen, nach dem Bürgerkriegshelden. Wie kann sich der Mensch anmaßen, so etwas fällen zu wollen - Zwerge sind wir angesichts dieser Naturwunder!

 

Auch heute zelten wir gratis: Dispersed Camping nennt man das, und man darf es nicht im National Park, sondern nur im National Forest. Als besonderes Gustostückerl sind wir heute alleine unter den riesigen Sequoia-Bäumen. Wollen wir das? Denn es ist Bärenland - und die Schwarzbären werden gerade munter. Alles Duftende - Nahrung, Deo, Zahnpasta usw. muss man in bärensichere Metallbehälter geben, wenn man nicht möchte, dass man einen Bär auf dem Kopfkissen vorfindet. Da waren uns die Elefanten lieber, die fressen wenigstens nicht uns!

 


Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...

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Kommentare: 2
  • #1

    Bruni (Donnerstag, 04 Mai 2017 20:15)

    Wunderschöne Dünen, ihr habt anscheinend nicht nur das Wasser vergessen sondern auch Küberl und Schauferl �, aber Spass hattet ihr offensichtlich trotzdem! Aufpassen, der Sand der marokkanischen Dünen hat meinen Fotoapparat gekillt. Ich kann mir vorstellen, wie winzig ihr euch neben den Baumriesen vorkommt, aber für mich seid ihr die Grössten, weiter so!

  • #2

    Martina (Sonntag, 14 Mai 2017 16:54)

    Tolle Dünen-Bilder! Seid ihr wirklich in Amerika?