Santa Fe zieht alle an. Künstler, Touristen, Einheimische, alle lieben die Stadt mit dem besonderen Flair. Über 100 Galerien und Kunstläden gibt es hier, es ist mit für Amerika unglaublichen 400 Jahren die älteste Stadt des Landes und beherbergt das angeblich älteste Haus Amerikas. An allen Ecken spielen Musikanten und stellen Künstler aus. Und auch wir schlafen heute im Haus einer Künstlerin.
Schöne Adobehäuser stehen im Zentrum und in der Canyon-Road, dem Künstlerviertel. Adobehäuser sind Ziegelhäuser mit Lehm verputzt in Erdfarben. Selten höher als zwei Stockwerke, geben sie der Stadt ein freundliches Aussehen.
Die kulinarische Besonderheit von Santa Fe sind grüne Chilischoten. Sie kommen überall drauf, vom Cheeseburger bis auf Kekse.
Die Kathedrale sieht aus, als hätten sie ihr die Türme geklaut.
Das ist die älteste Kirche Amerikas.
Im ältesten Haus Amerikas sind Metallnägel zu sehen, die vor 1500 datiert wurden…
Auf der Plaza, dem Hauptplatz mit dem Obelisken, spielen Straßenmusikanten fantastischen Country.
Karl möchte ein paar Dosen Bier kaufen. An der Kassa muss er einen Lichtbildausweis herzeigen, um nachzuweisen, dass er schon 21 ist! Höflich weist er die Kassierin darauf hin, dass das nicht sein Geburtsdatum ist, das sie betrachtet, sondern das Visum von Kambodscha. Das verdüstert die Stimmung ein wenig😉 „Seid ihr zusammen?“ Na, nachdem man seinen Ehemann nach 30 Jahren schwer verleugnen kann („nein, der ist mir zugelaufen“), muss jetzt auch Karin nachweisen, schon 21 zu sein. Karl reagiert etwas unentspannt. Ja haben wir denn in Afrika nichts gelernt? Zumal wir ja eine einleuchtende Begründung bekommen: „It’s the law“. Ja so ist das hier oft: Es muss keinen Sinn machen, es muss nur Gesetz sein…
Heute Abend schlafen wir im Heim von Rachel. Sie ist Künstlerin, malt, macht Installationen und unterrichtet Kunst an der Universität. Ihr Haus ist wunderbar eingerichtet. Alte schöne Möbel von ihren Großeltern, warme Farben und dazwischen ihre Bilder.
Nun sind wir ja Kunstbanausen, und Rachel macht sich die Mühe und erklärt uns ihre Bilder. Bei einem hätten wir unverschämter Weise angenommen, es handelt sich um Jambrits Grillhendlstand vor dem Vesuv. Doch das Sujet des „Grillhendls“ kommt immer wieder in ihren Bildern vor, und wir lernen, dass es sich um den Pompejischen Hund handelt. Scheinbar wurde in der Ascheschicht auch ein Hund gefunden, der versucht hatte, durch die Ascheschichten nach oben zu entkommen, aber dadurch gehindert wurde, dass er angekettet war. Seit fünf Jahren lässt Rachel dieses Thema nicht los, und sie malt es immer wieder, auch wenn es nicht unbedingt verkäuflich ist, wie sie zugibt. Auch zum Thema Holocaust hat sie gemalt.
Wir verbringen einen sehr netten Abend am Feuer vor dem offenen Kamin bei netter Unterhaltung und sind froh, ausnahmsweise nicht zu zelten, denn in der Nacht wird es frieren. Irgendwie haben wir übersehen, dass New Mexico zwar im Süden der USA liegt, Santa Fe aber die höchstgelegene Hauptstadt auf über 2100 Metern ist.
Rachel ist sehr nett, am Morgen schenkt sie uns noch eine Kühltasche und Cool-Packs, weil wir nichts zum Kühlen haben. Doch die nächsten Tage werden wir wieder zelten. Es zieht uns in die Pueblos der Native Americans, die Behausungen der verschiedenen Stämme.
Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...
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Martina (Sonntag, 04 Juni 2017 18:50)
Schön da. Mal ganz was anderes. Die Jukkablüte mit weißem Sand und tiefblauem Himmel - wahnsinn.