Wir könnten uns in den Hintern beißen. Jetzt haben wir extra ein 4x4 Auto gemietet, und jetzt können wir erst die schwierigen Off-road-Strecken nicht fahren. Denn unser Auto hat ein Problem, dass es mit uns beiden gemeinsam hat: Es ist nicht hochbeinig genug!
Im Canyonlands Nationalpark sind viele Straßen off-road-Strecken, da kommen wir jetzt nur zu Fuß hin. Aber erst mal müssen wir überhaupt dahin kommen. In der Früh sitzen wir lange gemütlich beim Frühstück auf unserem schönen Plätzchen. Fast alle unsere dispersed Campinglätze sind wunderschön und einsam. Eine ruhige Nachtruhe ist garantiert – wenn nicht der Bär steppt.
Der weitere Weg führt über Blanding nach Monticello. Hier steppt der Bär auch nicht. Eher sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Wenn wir hier begraben wären, würden wir uns langweilen!
Am Newspaper Rock hat jemand aus alter Zeit Nachrichten hinterlassen:
Aber in Monticello gibt es ein nettes Lokal, und da gehen wir essen: Zum Mittagessen gönnen wir uns einen feinen Burger. Nicht so einen vom „Schachtelwirten“, sondern einen „selbstgeschnitzten“. Da gibt es verschiedenste Varianten, man kann die Käsesorte wählen und ob das Rindsfaschierte medium oder well done sein soll. Es gibt Beilagen dazu, und das „Laberl“ ist kein schlabbriges Ding, sondern ein getoastetes Weckerl. Schmeckt fein!
Dann wollen wir versuchen, ob wir eine der off-road-Straßen meistern können. Schlauerweise wählen wir die einfachste. Wir kommen fast bis zu Hälfte, dann ist Schluss – hohe Steine lassen uns keine Wahl – wir müssen weiterlaufen, wenn wir das Auto nicht ruinieren wollen.
Die erste Hälfte sind wir auf schon bekannte Weise gefahren: Karl: „Ich will das jetzt zumindest probieren!“ Würg, knatter, rumpel… Wie eine Gams klettern wir über Steinstufen nach oben und verjagen alles jagdbare Wild in 300 km Entfernung. Die liebe Gattin am Beifahrersitz zetert und zittert: „Du wirst noch das Auto ruinieren, sei nicht so stur,“ und so weiter und so fort, bla, bla…
Auf diese Weise kommen wir eigentlich ziemlich weit. Solche Sachen sind wir noch gefahren:
Doch irgendwann sieht auch unser Klettermaxl am Steuer ein: Rien ne va plus“ und er parkt am Straßenrand, sprich am Rande der Felsen. Wir marschieren weiter, denn wir wollen zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Colorado. Die Aussicht ist herrlich: Wir marschieren wie durch einen Fotokalender, dieses Bild haben wir doch schon mal gesehen:
Das Fiese ist, dass zwischen den Steilstufen immer wieder fade Sandstraße ist, die wir locker fahren könnten.
Irgendwann stehen wir dann hoch über dem Colorado.
Und dann hatschen wir den ganzen Weg wieder zurück zu unserem „Kurzfuß“, der die schon bewältigte Strecke wieder hinunterholpern muss. Man kann ihn fluchen hören!
Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...
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K&h (Sonntag, 28 Mai 2017 21:45)
Gigantisch, ich finde Eure Fotos von Amerika sehr interessant und es macht uns sehr neugierig. 11 Monate unterwegs und immer noch voller Elan. Wollt Ihr eigentlich wirklich schon bald zurück nach Ruprechtshofen
L.G. k&h