Mit dem Kajak am Indawgyi-See

Sanft schimmert der Vollmond über dem Indawgyi-See, ein Boot gleitet leise über den See.  Und wir müssen uns entscheiden, ob der See im Mondlicht schöner ist, oder wenn man bei strahlendem Sonnenschein im Kajak über den See gleitet.

 

 

Mit zwei Kajaks erkunden wir die Fischerdörfer, in denen die Menschen wirklich noch vom Fischfang leben, und noch nicht vom Tourismus. Als Naturfreaks erkunden wir die Vogelwelt am See und sehen auch einiges. Immerhin finden wir unzählige Blässhühner, Kormorane und Reiher, eine asiatische Storchenart, die auf englisch Asian Openbill heißt, und ein paar bunt gefärbte kleinere Sumpfvögel. Aber die Typen sind um einiges scheuer als die Menschen hier – kaum kommst du auf Fotodistanz, sind sie weg.

 

 

Es ist wunderschön, über den See zu gleiten – wir die einzig Touristen weit und breit. So muss es vor dreißig Jahren am Inle- See gewesen sein, bevor der Massentourismus einsetzte. Da der See bislang umständlich und langwierig zu erreichen ist, bleibt es hoffentlich noch eine Weile so still hier.

 

Zu Mittag steuern wir ein Dorf an. Am Steg wird Wäsche gewaschen und der eigene Körper, Schweine und „glückliche Hühner“ wühlen im Mist, und alles geht seinen gemächlichen Gang wie seit Jahrzehnten. 

 

 

Plötzlich ohrenbetäubender Lärm: Vorne weg ein Fahrrad mit einem Lautsprecher drauf, hinterdrein eine Gruppe Mönche und nochmals dahinter Leute, die die Spenden einsammeln. Dreikönigssammlung hier das ganze Jahr über! Immer wieder erleben wir solche Sammelaktionen, meist wird dann noch der silberne Spendentopf geräuschvoll geschüttelt, um die Leute zum Geben zu animieren. Nachdem sie alle drei Gassen des kleinen Ortes abgegrast haben, entschwinden die Mönche in einem protzigen Land-Rover- Entsagung sieht anders aus!

 

 

Wir essen eine große Schale Nudelsuppe, dann paddeln wir weiter in Richtung Sonnenuntergang. Die Pagode mitten im See leuchtet wunderschön in der Abendsonne. 

 

 

Später unterhalten wir uns längere Zeit mit Paul von der NGO über ihr Projekt, das guten westlichen Standard in Bezug auf Naturerklärung, Schauraum und Aktivitäten bietet. Tolle Sache!

 

Abends freuen wir uns schon auf einen friedlichen Abend am Lagerfeuer in unserem Garten, denn gestern waren wir die einzigen Gäste, als plötzlich ein Kleinbus mit Birmanen ankommt und laut schnatternd aus dem Bus purzelt. Die fünfzehn Mann verteilen  sich irgendwie auf die drei Zimmer, die noch frei sind, davon ein Einzelzimmer, und wir fürchten um unsere Nachtruhe! Denn die Bretterbuden, in denen wir wohnen, haben dünne Holzwändchen, und oben haben sie zur Luftzirkulation noch einen breiten Spalt frei – Intimspähre also „garaniert“. Doch um neun Uhr ist „Ruht!“ und bis auf gelegentliches Schnarchen bleibt das auch so bis halb sieben Uhr früh! Als sich der erste umdreht, sind alle munter – wir auch😉


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Kommentare: 1
  • #1

    Martina (Montag, 28 Januar 2019 16:39)

    Wunderschöne Bilder vom See - da lässt es sich leicht paddeln.
    Billiger Naturduft für die Wäsche.....
    3-Königsaktion: Ich werd es weiterleiten, toll das Fahrrad mit Lautsprecher...