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Ein langer Winter war endlich zu Ende, und unser Balu scharrte bereits wieder ungeduldig mit den Reifen und rüttelte energisch am Garagentor - uns ging`s nicht anders! Und so genossen wir schon bald den Frühling in Istrien inmitten blühender Macchia und romantischer alter Steindörfer und stiegen Istriens höchstem Berg aufs Haupt - gut gestärkt durch istrische Spezialitäten natürlich...
Kroatiens "kleinste Stadt" Hum zu besuchen, ist eigentlich nur dann gerechtfertigt, wenn es am Weg liegt, doch die mittlerweile nur mehr etwa 20 ständigen Bewohner des kleinen Nests im Landesinneren haben immerhin eine erfreuliche Angewohnheit: Sie laden den hungrigen Besucher zur Verkostung istrischer Spezialitäten ein. Und nach Wildschweinsalami, Ziegenkäse mit Trüffeln und Bistra, dem istrischen Mistelschnaps wissen wir - unser Weg wird auch diesmal kein leichter sein!
Deshalb bauen wir die angefutterten Kalorien gleich wieder ab, indem wir den Vojak, mit 1400 Metern Istriens höchster Berg, im Učka- Gebirge besteigen. Von Mala Učka führt ein schöner Wanderweg durch Wald und später über schrofige Wiesen in etwas mehr als einer Stunde auf den Gipfel mit Aussichtsturm, von dem aus man wirklich ganz Istrien überblickt - mit dem leuchtend blauen Meer auf beiden Seiten!
Abends sitzen wir dann gerade so gemütlich vor dem Balu und schnippeln Gemüse, als ein Jogger angetrabt kommt. "Ich will euch etwas schenken, das ist eine Spezialität", drückt er uns zwei Handvoll Goldhimmelschlüssel in die Hände. "Daraus machen wir hier in Istrien Salat!" Und wirklich sind die Wiesen übervoll von den leuchtenden Schlüsselblumen, die die Besucher sogar körbeweise pflücken! Im Naturpark würden wir das zwar nie tun, da die Blumen aber schon gepflückt sind, freuen wir uns über das Geschenk, das wir gleich marinieren. "Schmeckt ziemlich grün!", ist der fachmännische Kommentar von Karl...
Auch der nächste Tag verwöhnt uns mit strahlendem Sonnenschein, und wir wandern an der Küste entlang eines Höhenrückens zur Crna Punta, einem Leuchtturmhäuschen. Und als wir endlich den steilen Schotterweg zum Meer hinunter geschafft haben, steht da ein Schild: "Privat! Durchgang verboten!" Doch der Karli, gar nicht faul, fragt in formvollendetem Englisch, ob wir ausnahmsweise doch durchdürfen, da tönt es in formvollendetem Kärntnerisch: "Na sicher, woits a Schnapserl?" Na bevor sie die Hunde auf uns hetzen😉
Ein Schnapserl und einen Kräuterlikör später nehmen wir gut gelaunt den Weg über das Grundstück zum Meer und stecken erstmals in diesem Jahr die Zehen ins Mittelmeer - hm, das darf aber noch wärmer werden, wissen die denn nicht, dass es Thermalwasser gibt...
Auch heute finden wir wieder ein nettes Plätzchen inmitten von Feldern, Hecken und Wiesen, wo wir keinen "Fremdlärm" hören, als das Zwitschern der Vögel. Hier genießen wir abends unser vorsorglich besorgtes Fläschchen Malvasier-Wein mit Rohschinken, Salami und Ziegenkäse, doch erst besichtigen wir noch einige nette Steindörfchen im Landesinneren. Schön sind sie alle, doch unsere besonderen Favoriten werden Gračišče (wer das aussprechen kann, gewinnt den goldenen Spucknapf!), Bale und Boljun. Viele der alten kleinen Steinhäuschen stehen zum Verkauf, und so mancher Nordländer denkt hier über den Erwerb eines Sommerdomizils nach... Hier eine kleine Auswahl an Fotos! Zuerst Boljun:
Dann zieht es uns aber wieder hinunter ans Meer. Das schön renovierte Rovinj kennt Karin noch unrestauriert (und nur sehr unhöfliche Zeitgenossen fangen jetzt an nachzurechnen, wie lange das wohl schon her sein mag...), und dort lassen wir uns im Touristengetümmel ein Eis schmecken, bis uns ein drohendes Gewitter in den Balu vertreibt. Zuvor haben wir noch eine weitere istrische Spezialität verkostet: Fuži, kleine Nudeln, die wie ein Päckchen zusammengeschlagen werden, Karin mit Steinpilzen und Karl mit Rohschinken und dem dünnen frischen, grünen, wilden Spargel, der so herrlich kräftig schmeckt, und der am Straßenrand ab Kofferraum verkauft wird! Mmmm!
Und noch mehr Schönheiten:
Am nächsten Tag haben wir dann aber allmählich genug von den alten Steinen und wenden uns der Hauptsehenswürdigkeit in diesem Teil der Welt zu: Der Allee der Spanferkel! Zwischen Kloštar und Flengi drehen sich unsere Lieblingstiere appetitlich braun am Grill - aber Obacht! Wer ein frisches will, sollte wie wir schon mal gegen zehn Uhr schauen, wo sich bereits was dreht, während alle anderen Grills noch leer und verlassen sind, denn als wir gegen zwölf nach der Besichtigung von Vrsar und Poreč wiederkommen, haben sich auch die leeren wie durch Zauberhand gefüllt - mit den aufgewärmten von gestern! Teils außen schwarz! Also fahren wir zu dem einzigen Wirt, dem von Kloštar, der ein frisches zubereitet. Der Wirt spricht für sein Werk, wir könnten auf Anhieb nicht sagen, wer fülliger ist, und unter dem Ferkel bräunt appetitlich ein Lamm. Als Geschenk des Hauses folgt ein köstliches Germgebäck - zwei gefüllt mit Marmelade, zwei mit Schoki. Und wer sich jetzt fragt, ob er leicht nicht mehr bis vier zählen kann - der Karli war schneller als die Kamera😉
Schließlich vertreibt uns eine drohende Schlechtwetterfront aber doch wieder gegen Norden, auch wenn da ein Wintereinbruch im Mai bevorsteht, dass uns fast der Glühwein einfriert... Aber man erinnere sich an den wichtigsten "schweren Mangel" unseres Balus - Indoorpieseln ist bei Regen einfach verlockender als "Abenteuer vor der Haustür"!
Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...
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Klaudia (Donnerstag, 09 Mai 2019 11:20)
Na eeeeendlich!!!!!!!
Hatte schon Entzug ����
Und wieder wunderschöne Fotos!
Liebe Grüße