…und kommt dabei nach China, dann kann er was erleben. Wir und eine Milliarde, kann das gutgehen?
Eine Kartoffel!!! Andächtig betrachten wir das lang entbehrte Ding auf unserem Teller. Wir zelebrieren den Augenblick. Mmmm, nach drei Monaten Reis und Nudeln darf man da schon ein wenig in Verzückung geraten…
Während Miraflores nicht allzuviele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, ist Limas Altstadt wirklich hübsch. Alles ist gut zu Fuß zu erreichen, da sie sehr überschaubar ist. Schöne Kolonialgebäude gibt es zu sehen und eine sehenswerte Wachablöse vor dem Präsidentenpalast.
Ungläubig reiben wir uns die Äuglein. Was haben wir denn da gebucht? Sitze wie im Flugzeug in der Business-Class! Snacks und Mahlzeiten! Ich halts nicht aus! Wie die kompletten Luxuswutzis reisen wir nach Cuzco.
Die Rucksäcke sind gepackt, die Wanderschuhe stehen griffbereit neben der Tür, die Spannung steigt. Morgen beginnen wir die fünftägige Wanderung am Salkantay-Trek nach Machu Picchu.
Die Plaza da Armas ist voll. Die Menschen warten auf El Senor de los Temblores. Der „Herr über die Erdbeben" ist ein Kreuz mit einem schwarzen Christus, das einmal im Jahr am Montag der Osterwoche durch die Straßen von Cuzco getragen wird.
Traumwetter in Machu Picchu – die Sonne freut sich mit uns! Wir haben den Salkantay-Trek geschafft, sind auf 4630 m hochgeschnauft, haben Bäche überquert und uns am Abstieg vom Salkantay-Pass eine Schlammschlacht geliefert…
Wunderbar leuchtet der Humantay-See zu unseren Füßen. Der schneebedeckte Humantay mit seinen über 5000 Metern versteckt sich zwar in den Wolken, aber der auf 4200 Metern gelegene See ist ein würdiges Ziel für unseren ersten Wandertag am Salkantay-Trek nach Machu Picchu.
Der heutige Tag soll der Höhepunkt der Wanderung werden. In zehn Stunden werden wir zum 4630 Meter hohen Salkantay-Pass aufsteigen und anschließend durch Bergregenwald mit Papageien und Bromelien 1700 Höhenmeter hinunter nach Chawllay zu unserem zweiten Zeltcamp wandern.
Der heutige Tag verwöhnt uns mit Sonnenschein und kurze-Hosen-Wetter, der ersten warmen Dusche seit drei Tagen und am Abend mit einer rauschenden Fiesta. Herz, was willst du mehr!
„Tuut, tuut“, energisch vertreibt das Signal des Lokführers die Wanderer von den Schienen. Denn von Hidroelectrica nach Aguas Calientes müssen wir uns den Weg mit der Bahn teilen. Steil schrauben sich neben uns die Berge hoch, und wir erhaschen einen ersten Blick auf Machu Picchu hoch oben am Berg.
Überglücklich stehen wir da und schauen hinunter auf die Stadt. Nach fünf Tagen Marsch liegt uns Machu Picchu im strahlenden Sonnenschein zu Füßen. Ostersonntag, 14 Uhr - der Osterhase hat uns doch gefunden!
Die Nacht in unserer "Nobelherberge" ist kurz. Gegen vier Uhr früh tapsen zahlreiche Schritte über die Treppe hinunter. Wo die wohl alle hin wollen?;) Mit einem wissenden Lächeln kuscheln wir uns noch mal ein. Nur nicht hudeln...
Der Markt von Cusco heißt San Pedro. Doch wenn man aus Asien kommt, macht sich Enttäuschung breit. Da sitzt ja keiner auf dem Boden, da ist ja alles so sauber... Aber nur zwei Gassen außerhalb werden wir fündig: Hier spielt sich das wahre Marktleben ab, wie wir es lieben - auf der Straße wird gehandelt, gegessen, gelebt...
So, jetzt ist's passiert. Wir haben ein Problem: Wir haben uns verliebt! Heftig und völlig unerwartet! In Peru, seine Menschen, die wunderschöne Landschaft und die gute Küche! Und wenn wir nicht jemanden hätten, der zuhause auf uns wartet, würden wir jetzt glatt noch ein, zwei Monate dranhängen...
Als wir heute die Augen aufschlagen, fehlt doch glatt die Landschaft! Ja, wo ist sie denn? Hey, ungefähr 1000 Meter weiter unten. Mindestens!
Ein wenig Aufmerksamkeit hätten wir uns schon erwartet. Immerhin sind wir aus dem fernen Europa angereist, um ihn zu besuchen. Doch das lässt den faulen Seelöwen ganz offensichtlich kalt.
Die Senora Esther ist eine Perle. Ihr gemütliches Heim ist zwar schon ein wenig abgewohnt, aber wir fühlen uns wohl. Frühstück gibt es für alle gemeinsam, aber erst, wenn die Senora mit den Vorbereitungen fertig ist. Dann geht sie von Tür zu Tür und klopft an. Das ist gewöhnlich gegen halb zehn der Fall!