Mit großen Augen schauen wir rings um uns. Alles ist neu. Kaum fünf Minuten mit dem Bus ins Hotel unterwegs, wird unser Bus von der Polizei aufgehalten, die einfach irgendeinen Grund sucht, um etwas abzucashen.. Bezahlt wird dann zwar nichts, aber das Palaver rundherum dauert... Na super, wenn die das schon mit den Einheimischen probieren, dann sind wir ja dann erst die richtigen Opfer...
"Pole, pole" sagt unser Guide Dickson. Langsam, langsam - da hat er noch keine Ahnung wie langsam man sein kann. Nach 3 Tagen langsamem Aufstieg und phantastischen Tierbeobachtungen haben wir den Gipfel des Mount Meru, den Socialist Peak (4566 m) erreicht.
Es geht los! Heute starten wir die viertägige Besteigung des Mt. Meru. Mit 4566 Metern ist er der fünfthöchste Berg Afrikas. Pole, pole wollen wir ihn erklimmen, um uns so für den Kilimanjaro zu akklimatisieren.
Der 2. Tag beginnt mit einem fürstlichen Frühstück: Gemüseomelette, Palatschinken, Toast, mehr, als 3 Leute essen könnten, nur für uns zwei. Dazu eine große Schüssel mit einer Art warmen, dünnen Porridge mit Kakao und Zucker drin. Karin mag das sehr gern, Karl kann sich erstmals zurückhalten.
Da wir erst gegen 9 Uhr eingeschlafen sind und um dreiviertel 12 wach werden, ist „ausgeruht“ nicht das Wort der Stunde. Zum Frühstück gibt es heute nur Tee und eine kleine Packung Kekse. Für Karin eindeutig zu wenig – das soll sich rächen…
Am Morgen wachen wir gut erholt auf und genießen noch einmal das Super-Frühstück, das uns Koch Martin zubereitet hat. Diese Tour war eindeutig keine Tour der Entbehrungen!
Dann stellen wir uns zum Gruppenfoto auf. Eine Porterin (eine Rarität) will auch mit aufs Foto. Und unser Ranger Waraka rennt extra nochmals los, um sein Gewehr zu holen, ohne das er nicht aufs Foto will!
Um halb 9 Uhr morgens geht es wieder los. Wir fahren im Minibus durch Kaffee- und Bananenplantagen zum Machame-Gate auf 1840 Metern Höhe. Unterwegs kommen wir immer wieder am „Fleischer Ihres Vertrauens“ vorbei. Das tote Tier hängt zur gefälligen Beschau auf einem Haken vor der Tür (gerne in der prallen Sonne). Das Stück der Wahl wird mit einem großen Messer rausgesäbelt. Bis irgendwann nur mehr die Haut oder ein Stück Wirbelsäule dahängt. Schaut echt gschmackig aus! Karin beschließt auf der Stelle, in Afrika vegetarisch zu leben… Der Vorsatz hält exakt einen halben Tag...
Erst um halb neun brechen wir wieder auf. Für uns sehr ungewöhnlich, da man als gelernter Österreicher ja gerne im Morgengrauen (wem graut da eigentlich?) auf den Berg hatscht! Und immer wieder der Blick auf den Kili!!!
Der Tag beginnt mit dem ersten Rauhreif. Heute steht ein weiterer Tag der Akklimatisation bevor. Für manche ist er der härteste der ganzen Tour. Denn erstmals steigt man auf 4600 m Höhe auf. Wir waren jedoch schon am Mt. Meru und sehen dem Ganzen gelassen entgegen.
Heute haben wir die gefürchtete Barranco-Wall vor uns. Zwar hat sie gestern von unten gar nicht so furchterregend ausgesehen, aber Karin flippt trotzdem…
Wieder ist es ein kurzer Tag. Er soll uns helfen, uns vor dem „Gipfelsturm“ zu erholen. Schon mittags erreichen wir das Barafu-Camp. Das auf knapp 4700 m gelegene Lager ist der Ausgangspunkt für den Gipfeltag.
Steinig auf und ab, dann felsig runter und wieder hoch müssen wir steigen. Die ganze Zeit sieht man schon das Lager, und dann hören wir die Porter singen und tanzen. Sie sind happy, sind sie doch am Ziel. Denn sie warten auf uns, bis wir wieder vom Gipfel kommen. Es gehen nur der Guide und der Hilfsguide mit.
Um 10 Uhr abends zupft M'Barracka am Zelt. Zeit zum Aufstehen. Andere gehen jetzt schlafen... Und am Morgen dann ins Büro… Wir aber steigen Afrikas höchstem Berg aufs Dach. Um halb zwölf geht es los.
Auch diesmal soll eine Rolle Kekserl uns bei Laune halten. Doch diesmal haben wir unsere in Istanbul gemischte Müslimischung parat und stoppen den drohenden Hungertod.
Am Morgen regnet es nicht mehr! Die Sonne strahlt! Und dann sehen wir ihn: Den Schnee am Kilimandscharo: Neuschnee! Schwierig für die, die jetzt hochgehen, herrlich für uns anzusehen!
Gestern sind wir vom Springlands-Hotel in ein billiges B&B übersiedelt. Es heißt Kibo Home B&B und liegt in einem schwarzen Wohnviertel. Wir essen hier mit den Hausleuten, und ein Gecko ist unser Haustier. Und einige Ameisen (eher viele), die die Türstöcke zerlegen ...
Und jetzt genug gerastet. Raus ins wirkliche Leben... Wir machen unseren ersten Spaziergang durch unser Viertel.
Unser erster gemeinsamer Ausflug nach Moshi town steht an. Karl war schon einmal alleine drin und durfte im Minibus mit einem lebenden Huhn reisen...
Heute stürzen wir uns ins Gewimmel des großen Marktes. Folgt uns durch die engen Gassen zu den buntgekleideten Marktmamis, die hinter ihren Gemüsebergen thronen.
Jetzt beginnt unsere lange Reise nach Namibia. Zuerst nehmen wir den Dalla-Dalla (Minibus) nach Moshi-Town. Dort angekommen, halten uns gleich am Bus diverse Gestalten ihre Busangebote unter die Nase. Einer würde auch gleich unser Gepäck nehmen...
Die Nacht am Flughafen Daressalam verbringen wir über drei Sitzplätze ausgestreckt. Karin schläft die meiste Zeit. Sie hat auf dieser Reise die nützliche Angewohnheit entwickelt, Wartezeiten einfach zu verschlafen. Sehr praktisch... Das denkt vermutlich auch die Flughafenangestellte, die vor dem Klo in Warnweste und Uniform zugedeckt am Boden liegend selig schläft... Die ganze Nacht! Als wir aufbrechen, rappelt auch sie sich verschlafen auf. Wahrscheinlich ist ihre Schicht jetzt zu Ende, und sie darf heimgehen...
Fassungslos sehen wir zu, wie die Kassiererin unsere sorgfältig ausgesuchte Flasche südafrikanischen Rotwein aus unserem Einkaufskorb fischt und zur Seite stellt. ???
Ab heute haben wir für fast 5 Wochen ein Auto. Doch zuerst müssen wir es bekommen. Mit dem Taxi fahren wir zur Autovermietung. Taxifahren ist sehr günstig hier, doch zuerst muss der angolanische Fahrer sich mal telefonisch erkundigen, wo das ist. Dann brettern wir durch die Gegend. Windhoek ist hügelig und auch von Bergen umgeben. Deshalb liegt der Flughafen 45 km außerhalb, weil man näher kein ebenes Fleckchen gefunden hat.
In der Nacht ist es kalt… Sehr kalt… Wüste! Dick eingemummt sitzen wir heute am Frühstückstisch. Dann machen wir uns auf die Reise nach Norden. Die Straßenschilder sind hier etwas anders als daheim, oder?
Heute steht unsere erste echte Kontrolle bevor. Wir müssen die Red Line überqueren. Über diese Veterinärgrenze dürfen keine Fleisch- und Milchprodukte mitgenommen werden. Damit wollen die Weißen im Süden verhindern, dass sich ihre gesunden Herden an den Tieren der Schwarzen infizieren. Gespannt rollen wir zur Schranke.
Am nächsten Tag fahren wir nicht weit. Wir haben nämlich einen Tip bekommen: Nach Nambwa sollen wir fahren, da gibt es 100 Elefanten auf einmal zu sehen... 4x4 only!
Heute machen wir uns auf in Richtung Sambia und Victoria-Falls. Doch wieder einmal soll ein Tipp alle unsere Pläne über den Haufen werfen - und uns ein unbeschreibliches Erlebnis bescheren.
Aber zuerst müssen wir ja nach Botswana einreisen. Unsere erste afrikanische Grenze mit dem Auto ist total easy. Schalter eins: Ausreiseformular ausfüllen, abgeben, Pass ausstempeln, weiter zur Grenze. Die Fahrzeugdaten in ein wichtiges Buch eintragen. Weiter zur sambischen Grenze. Schalter eins, das wichtige Buch über woher und wohin ausfüllen, der Beamtin sagen, wo man wohnen möchte (teure Adresse ausdenken), sie entscheidet, wie lange man bleiben darf. Visum brauchen wir keines. Diesmal glauben sie uns das gleich beim ersten Mal;) Schalter zwei: Customs: Die Fahrzeugdaten werden aufgenommen, der Rest interessiert keinen, weil eine Zollunion mit Namibia besteht. Weiter zum Seuchenteppich. Fahrzeug durch eine Wanne mit Desinfektionsmittel fahren, weiter zur Fahrzeugkontrolle. Es wird nach Fleisch, Obst und Gemüse gesucht. Käse und Tomaten haben wir gestern noch schnell gegessen, die Äpfel und Zucchini haben wir nicht mehr geschafft.
In der Nacht wecken uns Tiere. So ein Husten... Löwen???? Zu Hülf!!!! Es hustet lang und ausdauernd. Wir machen uns vor Angst im Zelt fast in die Hosen, denn das Husten ist ungefähr 10 Meter entfernt....
Weiterreise nach Simbabwe organisieren, Geld wechseln, Wäsche waschen und einkaufen. „Nehmt alles mit nach Simbabwe, da gehen gerade die Lebensmittel aus. Und nochmals volltanken, denn Benzin wird auch knapp,“ rät man uns. Das Land macht gerade die größte Krise seit Jahren durch. Doch diesmal richtet sich der Zorn der Bevölkerung nicht gegen die Weißen, sondern gegen den Präsidenten… Genaues kann uns aber keiner sagen, weil: „Nein, da fährt momentan keiner mehr rein!“ Na super!
20 Meter hinter dem Schlagbaum endet der Asphalt. Ja, doch, dies ist die Main-Road zum Hwange-Nationalpark. Deshalb ist sie ja auch geschottert, die abzweigenden Straßen sind nur Spuren. Aber es ist ja erst Mittag, da werden wir es bis zum Abend schon ins Camp schaffen. Aber zuerst müssen wir euch ja von der Grenzabfertigung erzählen:
Zehn vor halb sieben düsen wir los. Wir wollen sehen, ob wir die Löwen von gestern noch einmal finden, oder ob sie in der Nacht weitergezogen sind. Doch sie liegen noch bequem im Schatten. Die Geier haben die Reste der Beute erledigt und nur mehr ein Knochen blieb übrig. Abwasch auf afrikanisch.
Die Straße haben sie mit Benzinfässern abgesperrt. Dann kommt der Herr Inspektor geschlendert. Freundlich begrüßen wir uns. „Hello, how are you? I have to check your car.“ Na fein, der will was finden.
Zeitig stehen wir am Eingangstor der Victoria-Falls in Simbabwe. Wir wollen den Massen zuvorkommen, und da heißt es früh aufstehen. Es ist der Höhepunkt der Trockenzeit und wir erwarten uns nicht allzu viel. Doch hier in Simbabwe soll die Sicht auf die Fälle besser sein als in Sambia.
Um fünf Uhr läutet der Wecker. Um sechs Uhr sollen wir an der Grenze sein. Wir werden über die Felsen und durch den Bach kraxeln, um zum Pool zu kommen. Dem Mann, der uns abholt, drücken wir das Geld in die Hand und hoffen das Beste, dass er uns nicht aussetzt;)
Stell dir vor, du sitzt an der Bar und ein Elefant steckt seinen Rüssel fast in deinen Drink… Das ist Elephant Sands.
Trostlos erstreckt sich die Salzpfanne in alle Richtungen. Mitten drin wir und unser Hillux, ganz klein und verloren. Eine Panne wäre jetzt keine gute Idee, denn seit vier Stunden haben wir kein Auto mehr gesehen. Da erhebt sich in der Ferne ein grüner Hügel: Kubu Island.
Urlaub!!!! Einfach nur Urlaub!!!!! Faul am Pool liegen, nichts zu tun, nichts zu sehen, nichts zu schreiben… Einfach nur sein… Am Abend an der Bar ein Drink aus Kahue und Marula – was das ist? Keine Ahnung, aber deshalb probieren wir es ja!
Riesige Baobabs gibt es hier – unter einem eine Hängematte, in der Nacht ist der Pfad dazwischen mit Laternen beleuchtet und man kann sich aneinanderkuscheln und träumen…
Heute sind wir genau vier Monate unterwegs. Zur Feier des Tages gönnen wir uns eine Mokoro-Tour im Okovangodelta. Mokoros sind flache Boote, wie Einbäume, und man wird gestakt. Das Wasser des Okovangos ist so klar, dass unser Staker direkt daraus trinkt.
Mein Gott, ist das schön hier! Ein Krokodil räkelt sich im Schlamm, eine Herde Elefanten kommt zum Trinken. Die Kleinen zockeln hinterher. Eine Löwenfamilie kuschelt sich im Schatten zusammen, die Babys nuckeln bei der Mama. Papa Löwe überwacht das Ganze.
Die Spuren rund ums Zelt zeigen es deutlich: Wir hatten in der Nacht Besuch. Wir tippen auf eine Hyäne, die in einem Meter Entfernung ums Zelt gelaufen ist, denn für Löwen, die hier auch immer wieder auftauchen, sind die Abdrücke einfach zu klein. Nicht, dass uns das jetzt übermäßig stören würde… Zumal wir den Zelteingang bis auf das Mückennetz offen hatten!
Ja, wir wissen es eh: allmählich wiederholen wir uns! Aber der heutige Tag zählt echt zu den Highlights der Reise: Am River Khwai sehen wir Tausende Tiere: Hunderte Elefanten, schmusende Hippos, Hippos, die so dicht im Pool „geparkt“ sind, wie Sardinen in der Dose, und als Zuckerl des Ganzen sind wir hier alleine! Wie das geht?
Trotz aller Vorsicht hat es uns erwischt. Mitten am Campingplatz greift ein frecher Dieb in die offene Wagentür, greift sich, was er will, und weg ist er! Und das nur fünf Meter von Karin entfernt, die ihn sieht und aufschreit: Da ist er auf und davon! Aber wir können den Verbrecher identifizieren, denn wir haben ihn fotografiert:
40 Grad zu Allerheiligen hatten wir noch nie. Frischen Spargel in Namibia auch noch nicht. Und das kam so:
Beim Namutoni-Gate fahren wir in den viel gepriesenen Etosha-Park. Gleich beim ersten Wasserloch sehen wir zwei Tüpfelhyänen, für uns neue Tiere. Auch ein Schakal kommt vorbei. Das fängt ja gut an! Eigentlich sind wir ja wegen der Nashörner da, die fehlen uns noch in unserer Sammlung.
Wir sind nicht traurig, das massentouristische Halali zu verlassen und fahren in den Westteil des Parks, der erst seit einigen Jahren geöffnet ist. Bald nach Verlassen des Camps läuft uns dann ein Nashorn über die Straße! Super!
Ein letztes Mal fahren wir von Wasserloch zu Wasserloch und verabschieden uns von den Tieren. Passenderweise sind es die Elefanten, die uns den Abschiedsgruß entbieten. Wieviel Aufregung und Freude haben sie uns bereitet…
Kurz nach Opuwo endet der Asphalt und es geht auf einer Schotterstraße weiter. Manchmal gibt es nur eine Spur, wenn sich zwei Autos begegnen, weicht jedes ein wenig aus. Immer wieder führt die Straße durch (jetzt) ausgetrocknete Flussbette. In der Regenzeit muss das wild zu fahren sein! Die Brücken sind eine wilde Angelegenheit, bestehen sie doch nur aus einer Betonplatte ohne Seitenabgrenzung und sind so schmal, dass nur ein Fahrzeug Platz hat.
Die Innereien sind schon fertig und zum Abkühlen auf einen Stein gelegt worden. Der Rest des Tieres kocht noch in einem großen Kessel auf dem Feuer. Heute wird es ein Initialisierungsfest der Jungs geben, dafür wird gekocht.
Dieses Land sieht wirklich überall anders aus. Um Sesfontein und Twyfelfontein geht es in die Berge. Auf einer Schotterstraße mit viel Auf und Ab fahren wir an den seltsamsten Felsformationen und Bergen vorbei.
Die Beerentorte schmeckt ausgezeichnet. Auch der Apfelkuchen war gut. Doch wie gut hätte vielleicht der Apfelstrudel, die Topfentorte oder die Schwarzwälderkirsch geschmeckt. Lebkuchenhäuser gibt es auch schon! Darauf einen Cappucino!
Hinter dir die Wüste, Sanddünen soweit du siehst, vor dir das Meer, dazwischen unser Auto. Du drehst den Zündschlüssel und - nichts passiert. Super, oder?
Als wir uns wieder aufgetaut haben, verlassen wir das "Eismeer". Nein, eine Liebesbeziehung ist das mit uns und Swakop nicht geworden. Eher ein Two-nights-stand;) Also trennen wir uns nach dem Duschen ohne Wehmut!
Zurück nach Windhoek zu kommen, ist fast ein bisschen wie nach Hause. Bei Wiets und Daleen kennen wir schon alles und fühlen uns rundum wohl. Und da sie voll gebucht sind, quartieren sie uns für eine Nacht kurzerhand im Zimmer des Sohnemanns ein. Familienanschluss inklusive.
Gestern hat uns Wiets in einige - sagen wir mal - Entwicklungsgebiete in Windhoek mitgenommen. Dort leben die Schwarzen in einfachen Verhältnissen in Wellblechhütten. Strom gibt es, aber kein fließendes Wasser. Die Toilettenhüttchen befinden sich am Ende der Straße und werden von vielen gemeinsam genutzt. Aber man darf sich das nicht dreckig oder übel vorstellen, die Leute leben einfach in sehr einfachen Verhältnissen, aber in Einzelgebäuden. Auch eine Bar besuchen wir. Dass wir da die einzigen Weißen sind, versteht sich von selbst.
Die letzten beiden Tage verbrachten wir auf Einladung des Vorjahressiegers bei der Tara-Rallye in Windhoek. Sooo cool! Aber wie kamen wir denn da wieder hin?
Nach fast zwei Wochen Rast in Windhoek sind wir jetzt wieder bereit für neue Abenteuer. Wir haben die Pause genutzt, um uns richtig auszuruhen, und die Aufnahmebereitschaft für neue Eindrücke ist wieder da. Außerdem fangen wir wieder an, unsere schlappen Körper zu trainieren, sonst müssen die Gorillas ja auf uns warten, wenn wir sie suchen gehen...
Das Krokodil schmeckt nicht schlecht. Helles Fleisch, fester als Huhn, vielleicht wie eine Mischung aus Hendl und Schweinefleisch, meint Daleen. Wiets verweigert gleich. Krokodil ist kein Fleisch und deshalb höchst verdächtig...
Und wieder müssen wir uns von einem Land verabschieden, in dem es uns so gut gefallen hat. Hatten wir anfangs gedacht, wir würden nur schnell ein Auto holen und dann möglichst schnell raus fahren, waren wir schließlich fast vier Wochen im Land...
Schon aus der Luft begeistert uns dieses Land. Wer wie wir aus Namibia mit seinen Wüsten und Dornbuschsavannen kommt, wird als erstes von den Farben begeistert sein.
Heute schauen wir uns im Zentrum Entebbes um. Zu Fuß laufen wir zum Botanischen Garten und wissen gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen.
Schon beim Hineinfahren nach Kampala merken wir: in dieser Stadt will jeder Meter heiß erkämpft sein. In unserem für 14 Passagiere zugelassenen Matatu sitzen 22 Mann hoch. Mühsam bahnt sich unser Matatu seinen Weg zwischen einer Unzahl anderer Matatus, zahllosen Boda-Bodas, Fußgängern, am Straßenrand ausgebreiteten Waren, Ziegen, und, und…
Auch der zweite Tag in Kampala ist heftig! Heute widmen wir uns dem Sightseeing. Dazu entern wir ein Boda-Boda. Denn die Stadt ist groß. Boda-Fahren hier ist lustig, weil sich die Bodas fast so gekonnt durchs Gewutzle schlängeln, wie wir am Rad durch Istanbul. Ein Königreich für ein Fahrrad!
Heute sind wir schon um 3 /4 8 am Bus nach Mbale. Knapp 4 Euro für 200 km. Wie lange es dauern wird, hängt von vielen Faktoren ab… Die Abfahrtszeit nur von einem: Wann der Bus voll ist.
Sipi Falls liegt im Osten Ugandas in einer wunderschönen Berglandschaft. Die Fälle bestehen aus drei aufeinanderfolgenden bis zu Hundert Meter hohen Wasserfällen. Zu ihnen soll uns unsere heutige Wanderung führen.
Wir nehmen unseren Tee am schönsten Frühstücksplatz Ugandas ein. Die Affen schauen uns dabei zu. Dann beginnen wir unsere lange Reise nach Moroto.
Die Karamojong leben im Gebiet um Moroto, nahe der Grenze zu Kenia. Dieses Volk lebt noch sehr ursprünglich in Krals. Die Männer hüllen sich in Decken. Sie wollen wir heute besuchen.
Um sieben soll unser Express abfahren, Boarding ab halb sieben. Als wir gemütlich eintrudeln, ist der Bus fast voll, um zwei nach sieben fahren wir. Ja sind wir denn noch in Afrika? Da kommen wir ja wirklich um sechs Uhr abends an, wie man uns gesagt hat. Warum es dann trotzdem 15 Stunden wurden, weiß keiner, aber es waren 15 Stunden Erlebnis. Es gibt schöne und andere…
Und wieder steht eine lange Busfahrt bevor. Mit dem Bus fahren wir nach Kabale im Süden und dann mit dem Matatu zum Bunyonyi-See. Das ist schon ganz in der Nähe des Bwindi-Nationalparks, wo wir die Gorillas besuchen wollen.
Der Tag begrüßt uns mit strahlendem Wetter. Der Tee kommt schon nach einer halben Stunde, und dann hacken sie auch schon Holz, um den Ofen anzuheizen, der unser Duschwasser aufheizt. Kein Stündchen später sind wir satt und sauber und bereit zu neuen Taten. Wir gehen spazieren.
Wir machen uns auf den Weg nach Ruhija. Dort soll unser Gorilla-Tracking stattfinden. Zuerst bleiben wir aber noch eine Nacht in Kabale, damit morgen der Transfer nach Ruhija klappt. Auch heute
prügeln sich die Boda-Fahrer wieder fast um Karin. Ein nettes Gefühl für eine Frau in einem gewissen Alter
:)
Seinen Namen haben wir von Australiern, die wir in Botswana kennengelernt und zufällig in Entebbe wiedergetroffen haben. „Da gibt es einen, der fährt immer mit dem Gemüse zum Gorilla-Friends-Resort und der nimmt auch Leute mit!“
Nach herrlich geruhsamer Nacht, gemütlichem Frühstück und einer heißen Dusche (Haarewaschen – was für ein Genuss) marschieren wir ins Nationalparkbüro, um uns wegen morgen zu informieren. Die Angestellte am Campingplatz will uns weismachen, wir brauchen einen Guide, um im Ort spazieren zu gehen, es sei verboten, alleine zu gehen! Ja eh! Manchmal nervt Karin sowas ungemein: Glauben die denn, wir sind ganz blöd?
Prachtwetter bei Sonnenaufgang: Gorillas wir kommen!!! Doch ach, erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt!
Heute ist schon um vier Uhr Früh Tagwache. Denn Wence will uns um halb sechs anholen. Wir hoffen, dann nicht wieder zwei Stunden warten zu müssen… Doch schon um 10 vor halb ist er da, gerade, dass wir mit Zelt abbauen und einpacken fertig sind.
Heute schlafen wir fast bis halb zehn. Es ist so herrlich ruhig hier, das Zelt steht direkt am See. Am Ufer liegen Einbäume. Wir mieten einen, um über den See zu rudern.
Zeit, sich vom Bunyonyi-See zu verabschieden. Noch einmal schlafen wir lange, dann machen wir uns auf die lange Rückreise nach Entebbe.
Heute ist der Wurm drin. Manche Tage beim Reisen sind ein Traum, manche nicht so prickelnd. Es fängt damit an, dass wir in der Nacht kaum geschlafen haben. Denn um halb acht am Abend bricht das Inferno los. Irgendwie haben wir übersehen, dass im Nachbarhaus eine Disco ist, die das ganze Viertel bis halb vier Uhr Früh in ohrenbetäubender Lautstärke beschallt. Wir stehen fast senkrecht in unseren Betten… Ohropax ist da chancenlos, das Einzige was helfen könnte, wäre ein Stromausfall… Und um halb sechs jodelt der Muezzin…
Der Polizist hängt im offenen Fenster unseres Taxis. „Habt ihr Dollar für mich?“ „Nein, haben wir keine.“ „Was habt ihr? Shilling?“ „Nein, wir haben alles ausgegeben.“ „Go!“, meint er säuerlich. Tschüß mit ü. Doch das ist noch nicht alles…